BERGE, BLÜTENDUFT, ORANGEN UND MEER
Bei der Bergwanderwoche in der Provinz Valencia duftete es nach Thymian, Rosmarin, Orangen- und Aprikosenblüten.
Unter der Leitung von Manne Schurr unternahmen neun Mitglieder unserer Sektion vom 29. März bis zum 5. April eine Bergwanderwoche in der Provinz Valencia, unweit der Costa Blanca. Die Anreise erfolgte per Flugzeug von Memmingen nach Alicante, wo wir von Achim abgeholt und zu unserem Stützpunkt, der Finca „Villa Tierra Verde“ von Tina & Achim Dobeschinsky, nahe der kleinen Ortschaft Benicolet (241 m), gebracht wurden.
Nach Quartierbezug und dem langen Sitzen war es an der Zeit, sich etwas zu bewegen. So nutzten wir die Zeit bis zum Abendessen bei 27°C und herrlichstem Duft von Thymian, Rosmarin, Orangen- und Aprikosenblüten, die Gegend rund ums Haus zu erkunden. Nach der kleinen Wanderung wurden wir mit einem 3-Gänge-Menü verwöhnt. Bei gutem Bier und ausgezeichnetem Wein in bester Atmosphäre ging der Abend schnell zu Ende.
Die 1. Tour startete in Salem – ganz in der Nähe der Finca – und führte auf den Benicadell (1104 m). Beim Abstieg machten wir einen Abstecher zu einem „Schneehaus“. In diesen Schneehäusern wurde in früheren Jahren im Winter Schnee gesammelt, um diesen in der warmen Jahreszeit zur Kühlung zu nutzen.
Die 2. Tour führte von Fleix absteigend durch die Schluchten (Barranco) L´Infern und Racons, wo wir eine beeindruckende Seitenschlucht durchstiegen. Nach einer kurzen Pause ging es dann aufsteigend auf schmalem, gut ausgebautem Steig durch Bewuchs wie von Landschaftsgärtnern angelegt und Bäumen voller Zitronen nach Benimaurell und Fleix zurück.
Bei der 3. Tour, von Alcoy zur höchsten Erhebung der Umgebung, dem Montcabrer (1390 m), wanderten wir durch die Schlucht „Barranc del Cint“. In diesen steilen Felswänden nisten Geier, die wir hoch am blauen Himmel bewundern konnten. Nach einem Joch ging‘s über eine abgebrannte Hochfläche, die 2012 zum Naturpark erklärt wurde, dann zum Gipfel. Der Abstieg führte durch ein bewaldetes Tal.
Die 4. Tour führte auf den höchsten Berg der Costa Azahar und Costa Blanca, den Aitana (1550 m). Von Benifato ging es mit dem Auto steil zum Ausgangspunkt Font de Portagas. Mächtige Dolinen aus zerklüftetem Karst standen vor uns. Der Weg zum Gipfel führte an Felsspalten, deren Tiefe nicht abschätzbar war, vorbei. Nahe beim Gipfel befindet sich ein Observatorium. Nach einem steilen Abstieg durch gelb blühenden Ginster war der Ausgangspunkt schnell erreicht. Da es noch früh am Nachmittag war, nutzten wie die Zeit und besuchten das in der Nähe gelegene Castell Guadelest. Eine Burg auf einen Felsen gebaut mit herrlicher Rundumsicht.
Da der Sonntag eigentlich ein „Ruhetag“ ist, beschlossen drei diesen Tag mit Laufen, Lesen, Sonnen am Pool und Radfahren zu verbringen. So ging’s reduziert zur 5. Tour, eine Wanderung durch die Schlucht „Barranc Blanco“, bei der uns Achim begleitete. Gleich zu Beginn passierten wir einen allein stehenden Torbogen aus Felsen. Am Ende der Schlucht sollte ein Weg nach oben führen. Es war jedoch alles mit dornigem Gestrüpp zugewachsen, so dass wir nach mehreren erfolglosen Versuchen mit dem Messer einen Weg nach oben freizuschlagen, (eine Machete oder Motorsäge hatten wir leider nicht) beschlossen umzukehren. Als Entschädigung fuhren wir dann alle nach Gandia und besuchten eine Strandbar, in deren Nähe sich drei Mutige nicht scheuten ein Bad im kühlen Meer zu nehmen. Abends fuhren wir nach Denia zum Abendessen und schlenderten noch durch die Altstadt.
Mit unserer letzten Tour überschritten wir den Montgo (750 m). Hier war wegen des zerklüfteten Karstgesteins, vor allem auf dem Weg zum Nebengipfel, ein sehr konzentriertes Gehen erforderlich. Nach einem steilen Abstieg ging es in einem langen Hatsch über einen breiten Forstweg, der zum Gedankenaustausch intensiv genutzt wurde, und einem kurzen steilen Anstieg zum Ausgangspunkt zurück.
Wir hatten bestes Wetter bis zur letzten Minute. Es begann erst zu regnen als wir nach der letzten Tour an der Villa Tierra Verde ankamen. Am Rückreisetag mussten wir sehr früh aufstehen. Unser Flug ging schon 6:30 ab Alicante. Es war eine herrliche Woche!
Die Teilnehmer bildeten eine sehr harmonische Gruppe. Von Tina und Achim wurden wir in jeder Hinsicht sei es Unterkunft, Frühstück, Abendessen, Getränke und nicht zuletzt ihre freundliche, umsichtige Art, bestens bewirtet.