© Martin Zänker

Bike Republic Sölden: Bikepark und Naturtrails

von Martin Zänker

16.09.2025

Am Donnerstag den 14. August starteten wir in aller Frühe Richtung Ötztal. Die Truppe war bunt gemischt – 3 Mountainbikerinnen und 8 Mountainbiker aller Erfahrungsstufen, vom Bikepark-Neuling bis zum routinierten Park-Rider, waren mit von der Partie. Unser Ziel: die Bike Republic Sölden.

Nach dem Check-in im Hotel Bäckelar Wirt ging es bei herrlichem Wetter direkt los auf die Trails. Nach der Auffahrt mit der Gaislachkogelbahn I wählten wir zum Einrollen die flowige Teäre Line, die uns gleich mit ihren endlosen Kurven ein breites Grinsen ins Gesicht zauberte. Nach einer stärkenden Mittagspause auf der Hühnersteign ging es mit dem Sessellift weiter hinauf zur Rotkogelhütte auf 2.663 m. Von dort wartete eine richtige Marathon-Abfahrt: über Teile der steinigen Ollweite Line weiter auf die flowige Troaln, Harbe, Gahe und Lettn Line – insgesamt rund 17 Kilometer mit über 1.300 Tiefenmetern zurück ins Tal.

 

Immer griffbereit war natürlich der Reisepass der Bike Republic Sölden, in dem jede Line mit einem Stempel verewigt werden kann – ein witziges Andenken, das die gefahrenen Trails dokumentiert. Und das Beste: je mehr Stempel man sammelt, desto mehr kleine Goodies gibt es – ein zusätzlicher Anreiz, möglichst viele Lines zu fahren.

Zum Abschluss des ersten Tages ging es noch einmal auf die Teäre Line, bevor wir uns im Biergarten direkt am Ende des Trails – gegenüber von unserer Unterkunft – ein kühles Getränk gönnten und uns auf das Abendessen freuten.

Auch am zweiten Tag begrüßte uns Sölden mit bestem Wetter, sodass wir nach einem ausgiebigen Frühstück direkt zum Lift aufbrachen. Die Gruppe war in puncto Interessen, Fahrtechnik und Geschwindigkeit unterschiedlich aufgestellt. Deshalb waren wir in kleineren, sich immer wieder durchmischenden Grüppchen unterwegs. Neben den zahlreichen Flow Lines bietet Sölden vor allem anspruchsvolle Naturtrails. Besonders erfreulich war, dass sich auch Fahrerinnen und Fahrer, die sonst eher in weniger ruppigem Gelände unterwegs sind, an die anspruchsvolleren Trails wagten und dabei ihre eigenen Grenzen verschoben haben.

Am ersten Tag waren die Unterschiede im fahrerischen Können noch deutlich zu spüren, doch im Laufe des zweiten Tages rückten die fahrerischen Fähigkeiten immer näher zusammen. Mittags trafen wir uns zum gemeinsamen Essen auf der Hütte, plauderten und ließen das Erlebte Revue passieren. 

Am Samstag zeigte sich das Wetter unbeständig. Bei leichtem Nieselregen erkundete ein Teil der Gruppe weiter den Bikepark. Der andere Teil machte sich bei den angenehm kühlen Temperaturen auf eine dennoch schweißtreibende Tour durch die Bike Republic. Mit der Gaislachkogelbahn I ging es hoch, anschließend folgte eine sehr anspruchsvolle Abfahrt über die Nene, Löple und Bodenegg Trails Richtung Venter Tal. Talabwärts mündeten wir in die Kühtrainschlucht und folgten der imposanten Schlucht bis zu unserer Auffahrt auf die Stille Seite, den abgelegeneren Teil der Bike Republic Sölden, der vor allem aus anspruchsvollen Naturtrails besteht, weniger stark frequentiert ist und ohne Lift auskommt. Aufgrund der Nässe entschieden wir uns, den Jägers Notweg auszulassen – zu rutschig und riskant – und gelangten stattdessen über den Waalweg ins Windachtal. Über den Lochle und Stallwies Trail ging es schließlich berghoch zur Kleble Alm: rund 600 Höhenmeter aus eigener Kraft, teils fahrend, teils schiebend oder tragend. Die Mühen wurden belohnt: herrliche Aussicht und eine Einkehr mit Kaiserschmarrn und Speckknödelsuppe stärkten uns für die Abfahrt. Der Kleble Alm Trail verlangte einiges ab und überraschte immer wieder mit kniffligen Passagen. Im Tal angekommen, brachte uns die Giggijochbahn noch einmal nach oben und wir fuhren über den Gampe und Schlender Trail zurück zur Ohn Line und schließlich ins Tal Richtung Unterkunft. Ein Tag voller Herausforderungen, landschaftlicher Highlights und unvergesslicher Abfahrten.

Am Sonntag standen noch einmal gemeinsame Fahrten auf den Lieblings-Lines und Trails der Bike Republic auf dem Programm. Jeder fand seinen Rhythmus und fuhr gut aufeinander abgestimmt, ohne dass die gemeinsame Stimmung auf der Strecke blieb. Unterwegs wurden noch ein paar Stempel für den Reisepass gesammelt bevor wir zum Mittag auf der Hütte Sonnblick einkehrten. Auf der Abfahrt setzte dann Regen ein – ein sanfter Hinweis, dass es Zeit für die Heimfahrt war. Mit vielen Erinnerungen an spannende Abfahrten, beeindruckende Landschaften und ein unvergessliches Wochenende machten wir uns schließlich wieder auf den Heimweg.