Klimaschutz im DAV
Die Herausforderung: Klimawandel in den Alpen
Der Klimawandel ist in den Alpen spürbar. Exemplarisch sind hier drei Befunde genannt:
- Der Gletscherschwund schreitet in den Alpen und weltweit mit enormer Geschwindigkeit voran. Von 1850 bis 2000 haben die alpinen Gletscher [bereits] 50 Prozent ihrer Fläche eingebüßt (Zemp, 2006).
Anormale Starkregenereignisse häufen sich in den letzten Jahren. Steinschläge, Murrenabgänge und Felsstürze sind die Folge. - Wo der Permafrost schwindet, ist die Standfestigkeit ganzer Hänge und Bergflanken gefährdet.
- Unsere Sektion ist auch direkt vom Auftauen des Permafrostes betroffen. Von Tiroler Seite musste der Bäumenheimer Weg auf den Hochvogel wegen akuter Bergsturzgefahr gesperrt werden. Prof. Dr. rer. nat. Krautblatter von der TU München, der die Hochvogelspalte mit Sensoren versehen hat und diese monitort, rechnet mit einen gigantischen Felssturz von bis zu 260.000 m3 Gestein im Verlauf des Weges.
Unser Ziel: Klimaneutralität bis 2030
Der DAV verpflichtet sich selbst zum Klimaschutz. Erklärtes Ziel ist es, dass der gesamte DAV bis 2030 klimaneutral ist. Dies ist mit tiefgreifenden strukturellen Maßnahmen verbunden. Das Ziel der Klimaneutralität trägt die Überschrift "Vermeiden vor Reduzieren vor Kompensieren."
Im gesamten DAV werden seit 2022 alle Emissionen bilanziert. Dazu gehören alle Energiebereiche (u. a. Mobilität, Infrastruktur (Strom und Wärme), Verpflegung).
Für die emittierten CO2 (-Äquivalente) ist ein bis 2030 ansteigender DAV-interner CO2-Preis definiert. Auf Basis der Emissionsbilanz wird daraus das Klimabudget pro Verein und für den Hauptverein ermittelt.
Das Klimabudget wird ab 2023 für Maßnahmen zur CO2-Vermeidung, -Reduktion und -Kompensation eingesetzt. Unser Verein setzt dabei auf Klimaschutz und Nachhaltigkeit.
Der Klimafonds (ab 2021 beziffert mit 1€/Jahr und Vollmitglied) unterstützt die Klimabudget-Maßnahmen

Die Resolution: Konsequenter Klimaschutz jetzt
Der DAV hat 2019 eine Resolution verabschiedet, die sich an die Politikerinnen und Politiker in Deutschland wendet und sie zu einer konsequenteren Klimapolitik auffordert. Die Resolution ist ebenso an alle Mitglieder und die Gesellschaft gerichtet, durch persönliches Verhalten dem Voranschreiten der Klimakrise entgegenzuwirken und wirksame Maßnahmen zum Klimaschutz zu unterstützen. Wörtlich steht in der Resolution:
Die Zeit des Zauderns ist vorbei, wir müssen handeln. Jetzt!
Zahlen, bitte: Unsere Klimabilanz

Das Ziel, bis 2030 klimaneutral zu werden, fordert uns alle. Im ersten Schritt werden die CO2-Emissionen aller Sektionen genau erfasst. Das reicht von Energiekosten in den Gebäuden bis zu den Verkehrsmitteln, die wir für Sektionstouren einsetzen. Gemessen wird der Ausstoß in CO2-Äquivalenten (abgekürzt: CO2e) - so wird die Klimaschädlichkeit anderer Treibhausgase mit einbezogen und die Werte sind vergleichbar.
Die wichtigsten Ergebnisse in Kürze
Unser Zwischenziel auf dem Weg zur Klimaneutralität im Jahr 2030 ist es, die Treibhausgasemissionen bis 2026 um 30% zu reduzieren.
Unser Verein hat im Jahr 2022 63 Tonen CO2e emittiert.
Durch Multiplikation mit dem vom DAV definierten CO2-Preis von 90 € / Tonne CO2e ergibt sich daraus das Klimaschutzbudget 2023.
Es beläuft sich auf 5.500 € (exakt 5.672,36 €) und entspricht 2,9% des Gesamthaushalts.
Bei der Mobilität sind die größten Emissionen verortet (48%).
2022 wurden bei allen Aktivitäten 181.044 km zurückgelegt. Das entspricht 4,5 Erdumrundungen.
Sektionsintern: Emissionsbilanz
Voraussetzung für die Erstellung der Bilanz ist, dass wir alle unsere Aktivitäten nachverfolgen. Für Tourenführer und nach der Durchführung von Veranstaltungen steht dazu (wie gewohnt) ein Formular zur Verfügung. Es ist unter klimabilanz.dav-donauwoerth.de zu finden.
Best Practice: Mit dem Reisebus auf Skitour

Wir machen's vor und setzen ein Zeichen für nachhaltige Mobilität: Statt wie üblich mit vielen einzelnen Autos reisten in den vergangenen Jahren über 25 Bergsportbegeisterte im komfortablen Reisebus ins Südtiroler Innervillgraten – gemeinsam mit unserer Partnersektion Nördlingen. Die Idee dahinter: CO₂ sparen, Parkraum schonen und den Bergsport trotz Ausrüstung möglichst umweltfreundlich gestalten. Mit rund 3 Tonnen eingesparten CO₂-Äquivalenten war die Aktion ein voller Erfolg – und soll in Zukunft fortgesetzt werden.
Die Entscheidung gegen eine Bahnanreise fiel nach aufwendiger Recherche: unklare Fahrpläne, fehlende Informationen zur „letzten Meile“ und ein hohes Risiko, mit schwerem Gepäck Anschlüsse zu verpassen. Der Reisebus erwies sich als flexibler, planbarer und deutlich günstiger – auch dank Synergien mit Nachbarsektionen. Das Fazit der Organisatoren: Wer Klimaschutz im Bergsport ernst meint, muss pragmatische Wege finden. Der vollbesetzte Bus ist einer davon – und ein echter Gewinn für alle Beteiligten.
Aktuelle Aktionen und Informationen
Wir für's Klima

Viele weitere Informationen zur Themenwelt "Klimaschutz" findest du auf den zentralen Seiten des Haupverbandes. Darunter unter anderem einen Lehrpfad zum Klimawandeln in den Alpen.
Mit den Öffis in den Bergsommer

Mit einem Blick das gesamte Angebot an Bahnen und Bussen in den Bergen erfassen und dann die schönsten Überschreitungen und Durchquerungen planen. Der neue Netzplan macht’s möglich. Denn die besten Touren sind nicht trotz, sondern gerade mit den Öffis möglich.
Freie Nacht für's Klima

Mit der Bahn entspannt und klimafreundlich anreisen und dafür eine freie Übernachtung im Lager abstauben. Am nächsten Morgen als Erste*r oben auf dem Gipfel stehen und die Ruhe genießen. Die Aktion "Freie Nacht fürs Klima" macht's möglich. Wir fürs Klima!