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Natur- und Bergerlebnis Mallnitz/Kärnten

WIR statt ICH. Von Hubert Völkl

04.09.2025

Heuer organisierte unsere Partnersektion Teufelstein-Perchtoldsdorf die gemeinsamen Tourentage in Mallnitz, einem mit dem Prädikat „Bergsteigerdorf“ gekürten Ort in den Hohen Tauern – Ankogelgruppe.

An der diesjährigen Veranstaltung nahmen 23 Perchtoldsdorfer und 17 Donauwörther Bergfreunde teil. Bis auf den An- und Abreisetag wurden immer je eine leichte, eine mittlere und eine schwere Tour angeboten, für die man sich am Vorabend entscheiden konnte. Dafür ein herzliches Dankeschön an die Tourenleiter aus Perchtoldsdorf, die eine gute Tourenwahl getroffen hatten, sodass jeder auf seine Kosten kam. Die Abende im Hotel bestanden neben gutem, reichhaltigem Essen aus gemütlichem Beisammensein und der Tourenauswahl des nächsten Tages.

31. August 2025 (Anreise): 

Das Treffen mit der Perchtoldsdorfer Gruppe fand um 14.00 Uhr unter strahlend blauem Himmel vor dem Hotel statt. Hinter den meisten lag eine 6-stündigen Zugfahrt. Das große Gepäck war mit unserem AV-Bus transportiert worden. An diesem Tag wanderten wir am Nachmittag zur Gewöhnung drei Stunden durch das Tauerntal zur Stockerhütte und zurück.

1. September 2025:

Der Wettergott blieb weiter „gnädig“ und bescherte uns Sonne und wenige Wolken. Niederschlag blieb gänzlich aus.

Leichte Tour: Eine abwechslungsreiche Klamm-Wanderung durch die Groppensteiner- und Rabischklamm zurück nach Mallnitz (480 HM ↑↓).

Mittlere Tour: Bergwanderung zur Hagener Hütte (800 HM↑, 1300 HM↓)

Schwere Tour: Bergwanderung beginnend ab der Mittelstation im Ankogel-Gebiet zum 2459 Meter hohen Korntauernpass und auf dem Tauernhöhenweg zur Mindener Hütte, bevor es hinab zur Stockerhütte ging (690 HM↑, 1300 HM↓).

2. September 2025:

An diesem Tag war das Wetter durchwachsen. Es herrschte aber gute Sicht und regnete maximal zwei Stunden.

Leichte Tour: Kräuterwanderung und Herstellung von Kräutersalz mit den gesammelten Heilkräutern unter Leitung zweier Rangerinnen inkl. Besuch des BIOS-Nationalparkzentrums.

Mittlere Tour: Hangwanderung auf halber Höhe zum Berggasthof Himmelbauer. Zurück gings dann noch durch die Rabischklamm (660 HM↑↓).

Schwere Tour: Sehr steile Bergtour auf den wenig begangenen 2130 Meter hohen Auernig (950 HM↑↓)

3. September 2025:

Es herrschte Bergwetter par excellence: Sonnig mit bester Sicht.

Leichte Tour: Besichtigung des Seebachtals mit vielen Naturschauspielen unterhalb des Ankogels mit einer Nationalparkrangerin.

Mittlere Tour: Bergtour von der Mittelstation der Ankogelbahn über das Hannoverhaus und Arnoldshöhe zur Grauleitenspitze (1100 HM↑, 400 HM↓)

Schwere Tour: Die Tour sah eine Besteigung des 3252 Meter hohen Ankogels vor. Aufgrund des Wetters vom Vortag, das leichten Schneefall unerwartete Vereisungen ab ca. 3000 HM verursachte, zwangen die Verhältnisse uns ca. 100 Meter unterhalb des kleinen Ankogels zur Umkehr.

An diesem Bergtag trafen sich die Teilnehmer aller Touren zur gemeinsamen Einkehr auf dem Hannoverhaus (DAV, 2565 m), unterhalb der Gipfelstation der Ankogelbahn. Nach dem Treffen und dem Genuss der herrlichen Aussicht in 2565 Meter Höhe, begann die Rückkehr nach Mallnitz.

4. September 2025 (Abreise):

Nach einem ausgedehnten Frühstück konnte individuell entschieden werden: Sofortige Heimreise, Runde durch Mallnitz oder Besuch des BIOS. Die Rückreise für uns zugfahrende Donauwörther endete mit Ankunft um 17:00 Uhr am Donauwörther Bahnhof. Zeitgleich traf der AV-Bus mit dem Gepäck ein.

Erlebnis- und erfahrungsorientierter Teil (Ergänzung):

Nachdem ich heuer an der Wallfahrt mit den Perchtoldsdorfer Wanderkollegen nach Mariazell teilnehmen durfte, war ich auf diese gemeinsame Veranstaltung in Kärnten echt gespannt. Ich nehm’s gleich mal vorweg: Sie hat meine Erwartungen voll erfüllt. Wetter und Landschaft entsprachen Kärnten, eben der Sonnenseite der Alpen. Das Tourenangebot war meines Erachtens sehr gut an die Wünsche der Teilnehmer angepasst. 

Das Wohlbefinden und die Gesundheit aller Teilnehmer standen klar Vordergrund. Beispielhaft waren die Fürsorge, die aktive Hilfe bei den Touren für weniger Geübte und der Appell an den Gruppenzusammenhalt mit dem gemeinsamen Ziel, heil und wohlbehalten von der Tour zurückzukommen. Bei einer der Touren fasste Tourenleiterin Brigitte die Intention einer Gruppentour in drei einfache Worte: Wir statt ich! 

Die Pünktlichkeit der Öffis bei der An- und Abreise ist zu erwähnen. Selbst die Deutsche Bahn fuhr (fast) im Fahrplan. Alles in allem war meine Entscheidung zur Teilnahme am „Natur- und Bergerlebnis Mallnitz“ goldrichtig. 

Im kommenden Jahr ist die Sektion Donauwörth am Zuge. Der Ausblick des Donauwörther Tourenleiters Manne, die gemeinsamen Tourentage 2026 im Wilden Kaiser anzubieten, bestärkt meinen Entschluss auch im nächsten Jahr teilzunehmen.

Hubert Völkl