Darf ich Obstschalen im Wald zurücklassen? Darf ich an Wegweisern, Schutzhütten oder Gipfelkreuzen einen Sticker ankleben? Warum wurden im Wald früher Eicheln gesammelt? Wer beim Sommerfest der Sektion Mitte Mai an der Wald-Ralley teilnahm, hatte einige harte Nüsse auf dem Fragebogen zu knacken.
Kernpunkt des naturverträglichen Outdoor-Events waren allerdings die elf Stationen des 5,5 km langen Parcours auf einem Teilstück des Edelweißwegs, wo sich die Sparten der Sektion präsentierten, und es mehr oder weniger knifflige Aufgaben zu lösen galt.
So konnte man zum Beispiel beim Klimaschutzteam Bäume vermessen, ihr Alter bestimmen und erfahren, wie viel CO2 sie in ihrem langen Leben schon aufgenommen haben. Beim Team Naturschutz und bei den Skibergsteigern war der Tastsinn gefragt, um in Beuteln u.a. Früchte des Waldes mit den Fingern zu erfühlen bzw. mit der Lawinensonde zu erkennen, welches Objekt sich unter der Abdeckung verbarg: Stein, Schlamm, oder doch ein Rucksack?
Geschicklichkeit musste man bei der AV-Jugend und den Mountainbikern beweisen: Dort gab es u.a. Punkte, wenn man über eine Slackline balancieren konnte oder es schaffte, mit dem Rad punktgenau auf einem Holzbrettchen zu bremsen. Apropos Holzbrettchen: Beim Wegebau flogen die Späne, als dicke Bretter zersägt werden mussten – die natürlich gleich beim nächsten Einsatz im Arbeitsgebiet in Hinterhornbach verbaut werden. Gut, dass die zu bearbeitenden Eichenhölzer sehr trocken und damit gut zu zersägen waren. Aber bei der Station „Die Düfte des Waldes“ zeigte sich ein negativer Aspekt der langanhaltenden Trockenheit in diesem Frühjahr: Ohne Feuchtigkeit verliert der Wald seinen typischen Geruch, nur der Bärlauch war noch zu erschnuppern.
Bei allen Aufgaben standen der Spaß und das gemeinsame Unterwegssein im Wald im Vordergrund. Und das Punktesammeln bei der Ralley war natürlich keine Pflicht: Die ca. 190 Besucher des Sommerfestes konnten sich an den Stationen auch einfach nur informieren, bei der Familiengruppe spannende Spiele entdecken oder Kräutersalz herstellen und sich beim Brotzeitstand der Mittwochswanderer mit leckeren selbstgebackenem Kuchen oder belegten Broten stärken und mit anderen Besuchern plaudern.
Besonderen Anklang fand auch eine Waldführung mit Stadtförster Jakob Michl. Die Rückmeldungen der Besucher am eigens aufgestellten „Beurteilungsbrett“ zeigten ein eindeutiges Fazit: Beim Sommerfest haben alle einen schönen, abwechslungsreichen Tag in unserem Stadtwald verbracht!