Geschichte Bäumenheimer Weg (1.975 bis 2.592m) | DER WEG IST GESPERRT!

Geschichte

Zu Beginn des 20. Jahrhunderts wird es auf der Tiroler Seite des Hochvogels (2.592m) lebendig. Dr. Oskar Mey, Kommerzienrat aus Bäumenheim, lässt 1904 durch die Südseite des Berges einen gesicherten markierten Klettersteig bauen. Ab 1905 wird der Weg vom DAV Donauwörth betreut.

2014 wurde der Weg aufgrund akuter Felssturzgefahr und damit verbundener absoluter Lebensgefahr gesperrt.

Namensgebung

Namensgeber für den Bäumenheimer Weg ist die Heimatgemeinde von Dr. Mey, Asbach-Bäumenheim. Die Gemeinde liegt in der Nähe von Donauwörth.

Zum 90. Geburtstag der Sektion wird von der Gemeinde Asbach-Bäumenheim eine Bronzetafel gestiftet, die an den Bau des Bäumenheimer Weges erinnert. Die Tafel befindet sich am ehemaligen Einstieg in den Weg.

gedenktafel bauemenheimer weg hoehenrausch de

Streitigkeiten

Während Planung, Bau und später gab es Widerstände von der Sektion Kaufbeuren. Grund war, dass die Arbeitsgebiete bereits auf die Sektionen verteilt waren. Das Hornbachtal war den Kaufbeurern der Sektion Allgäu zugeteilt worden.

Es kam zu einem jahrelangen streitbaren Schriftwechsel. Schließlich finanziert Oskar Mey den kompletten Bau aus eigener Tasche und der Steig war nach der Fertigstellung stets gut markiert und bestens mit Drahtseilen gesichert.

Doch die Allgäuer gaben noch nicht auf. Johann Schägger (1. Vorsitzender 1917 bis 1941) habe die Aversion, ja den Groll der Allgäuer Sektion gespürt. Später wurde einer Beschwerde von der Forstverwaltung und dem Landratsamt Reutte folge geleistet, die Trasse wurde geändert, der Steig blieb.

Unterstützung in Hinterhornbach

Der Hinterhornbacher Lehrer Josef Huber supportete Oskar Mey bei der Planung des Weges und bei der Instandhaltung der Seile. Bis ca. 1959 wurde die Sektion zudem von Josef Friedl vom Landgasthof Adler unterstützt. Er übersandte Zustandsberichte und unterhielt nicht nur den Weg, sondern gehörte auch der Bergwacht an. Er fungierte als Sanitäter und Naturheilkundler für verletzte oder erkrankte Bergwanderer.

Bergmessen und Feierlichkeiten

1976 wurde auf dem Hochvoge (2.592m) die erste Bergmesse der Sektion anlässlich des 80. Geburtstag gefeiert. 10 Jahre später auf dem Muttsattel (1.975m) anlässlich des 90. Sektionsjubiläums.

2005 feierte die Sektion Donauwörth das 100-jährige Bestehen des Bäumenheimer Weges. Höhepunkt der dreitägigen Feierlichkeiten war eine Bergmesse an der Schwabegghütte (1.697 m).

luftbild hochvogel gipfelspalte thomas dietmann immenstadt

Bäumenheimer Weg ist seit 25. September 2014 gesperrt

Nach einem Gutachten der Landesgeologie Tirol wurde die Begehung des Bäumenheimer Weges am 25. September 2014 gesperrt. Es besteht abosulute Lebensgefahr aufgrund akuter Felssturzgefahr. Ebenfalls gesperrt ist die Begehung der östlichen Seite der Gipfelspalte des Hochvogels.

Dokumentierte Felsstürze im Bereich des Bäumenheimer Weges

September 1934 und 27. Juni 1935

Die folgenden Zeilen stammen aus der Hüttenchronik des Prinz Luitpold Hauses, welches 1881 errichtet wurde. Sie wurden von Kalle von Alpic.net beim Stöbern entdeckt:

blick auf hochvogel um 1971"Die südwestliche Gipfelkante des Hochvogels wies von alters her in der Westflanke einen senkrechten Riß auf. Die Ursache dieser Spaltung liegt wohl in der überhängenden Schwere eines Teiles der oberen Südwand, die ihre gelben Felsen über den Wandsockel hinaus ins Weittal reckt.

Eine innere Bewegung der etwa 80 Meter hohen abgetrennten Wand konnte ich bereits früher, gelegentlich eines Durchstiegsversuchs dieser Wand feststellen. Ferner im oberen Teil des Hauptspaltes frisch gebrochene, eingeklemmte Blöcke, an denen zu erkennen war, dass sie ihre Lage erst in jüngster Zeit eingenommen hatten. Bei einem allfalsigen Niedergang der Gesteinsmassen waren jedoch weder Leben noch Gut oder Wege gefährdet, deshalb wurde nichts weiter unternommen.

Die erste Kalbung erfolgte bereits im September 1934, während ich mit einer Partie auf dem Gipfel des Hochvogels war. Wir bemerkten nichts weiter als entfernten Donner und darauf eine gelbe, nach Schwefel stinkende Wolke, die sich um den ganzen Gipfel legte. Ich ahnte sofort, was los war, und verfolgte, nachdem sich die Staubwolke verzogen hatte, von oben den Verlauf der Steinlawine. Sie nahm den erwarteten Weg, ohne zu schädigen, wie auch die am 27. Juni 1935 erfolgte große Kalbung, bei der tausende von Kubikmetern Fels abgingen und in die riesigen Bachschluchten des Weittales hinabstürzten.

Vor der Besteigung dieser Wegen ihrer außerordentlichen Brüchigkeit und Unzuverlässigkeit gefährlichen Wand muss nach wie vor gewarnt werden."

10. Oktober 2005

Ein Felssturz am über 2.500 Meter hohen Hochvogel in den Allgäuer Alpen ist am Montagnachmittag glimpflich ausgegangen. Die Felsmassen waren unterhalb des Gipfels abgebrochen und ins Tal gestürzt. Ein Wandersteig wurde knapp verfehlt, Geröll und Schotter blieben kurz vorher in einem kleinen Tal liegen. Die Alpinpolizei Reutte führte mit dem Hubschrauber einen Erkundungsflug durch und gab Entwarnung. Es wurde kein Wanderer verletzt.

14. Juni 2007

Josch und Sasa aus Füssen waren am 14.06.2007 unterwegs auf einer Bergtour zur Jochspitze, als beide gegen 14 Uhr Augenzeuge eines gewaltigen Felssturzes am Hochvogel wurden. Schon während ihres Aufstieges hatten sich immer wieder kleine Brocken hörbar in der Rinne gelöst und sind ins Tal gestürzt.

Auf dem Rückweg beim Abstieg ins Jochbachtal war es dann soweit: Einige Tonnen Geröll lösten sich wie ein Vulkanausbruch und stürzten in die Tiefe des Weittals.

9. bis 11. Juli 2016

Während dieser drei Tage sind täglich Felsstürze vom Hochvogel in das Weittal beobachtet worden. Aus Hinterhornbach wurde berichtet, das am 11. Juli 2016 ein starker Abbruch stattfand.

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Felssturz2007 Die GrenzgaengerJoschSasa wanderpfa de

Quellen

  • Broschüre „60 Jahre Sektion Donauwörth“, Sektion Donauwörth des Deutschen Alpenvereins e. V., 1956
  • Broschüre „Alpenverein Donauwörth 1896 – 1971“, Sektion Donauwörth des Deutschen Alpenvereins e. V., 1971
  • Gedenktafel Bäumenheimer Weg, hoehenrausch.de/berge/hochvogel | Aufgerufen: April 2016
  • Broschüre "1896 - 1996 - 100 Jahre Sektion Donauwörth Deutscher Alpenverein", Sektion Donauwörth des Deutschen Alpenvereins e. V., 1996
  • Flugzeugabsturz: wanderpfa.de | Aufgerufen: April 2016
  • Felsstürze: wanderpfa.de/alpic.net/forum | Aufgerufen: April 2016
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