Tour des Monats

Bisherige Berichte

Tour des Monats - August 2014

Schwarzenstein

 - What a difference a day makes...

 SassoNero6

 

Stabiles Hoch? – Fehlanzeige!

SassoNero1

Am Freitag fuhren wir mit dem Sektionsbus nach Mayrhofen im Zillertal. Das Tagesziel war das „Grand Hotel“ Berliner Hütte (2042 m). Das Haus ist die einzige Schutzhütte Europas, die unter Denkmalschutz steht.
Bei Ankunft am Gasthaus Breitlahner regnete es. Der Hüttenaufstieg lieferte beste Bedingungen zum Test: Schirm gegen eine Auswahl an Dreilagenjacken.

In der Nacht zogen weitere Schauer durch, oben gab es Schnee.
Am Morgen weckten zwischenzeitliche Auflockerungen Hoffnung auf die angekündigte Wetterbesserung. Geplant war der alpine Übergang zur Schwarzensteinhütte. Der markierten Steig leitet durch steile Grashänge, später geht es durch Blockgelände zum Anseilpunkt auf etwa 2800 m. 

SassoNero2

Auf 3000 m zog es endgültig zu. Auf dem eingeschneiten Gletscher ging die Sicht gegen Null.

SassoNero3

Whiteout - bei diffusem Licht schwinden Helligkeitsunterschiede, der Horizont ist kaum mehr wahrnehmbar. Selbst die Kamera findet nur im Nahbereich Halt.

 ImBiwaksack

Unterhalb des Schwarzensteinsattels (3143 m) wurde die Tour zum Blindflug. Dort hieß es: Alles anziehen, was der Rucksack hergibt, Biwaksack raus! Mit der richtigen Ausrüstung und inneren Einstellung sind auch solche Verhältnisse kein Drama.
Warteposition als Orientierungspause: Kauernd, ein wenig fröstelnd, aber mit guter Laune warteten wir auf lichte Momente. Letzlich traten wir den Rückzug zur Berliner Hütte an. Im Abstieg verbesserte sich bald die Sicht, dafür setzt aber anhaltender Regen ein.

Am Sonntag, nomen est omen, sorgte ein kräftiges Zwischenhoch für einen strahlend sonnigen Tag. Beim Verlassen der Hütte standen nur die höchsten Gipfel und Grate im Licht. Langsam glitt die Schattengrenze über die angezuckerten Flanken ins Tal. Der Zug des Lichtes kann mitreißen, wird zur Metapher. – Wenn in den Tälern des Alltages Depression, Leere oder Sinnverlust Schatten werfen, dann ist zwar alpines Unterwegssein kein Wundermittel, manchmal hilft es aber, die Seele zu erhellen. Bergsteigen kann so viel mehr sein.

 SassoNero5

Die letzten 10 Minuten stiegen wir über verschneite Blöcke zum Gipfelkreuz. Der Schwarzenstein (3369 m) ist ein hoher Zillertaler Grenzgipfel. Man muss sich zwar auf diesen Gipfel nichts einbilden, man darf sich aber über den Schwarzenstein freuen. 

DSC 0399
 
Wir benutzen Cookies

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.