Notkarspitze
Alpine Wanderung über 5 grüne Gipfel
Es ist eigentlich normal, dass zu den Eisheiligen massive Kaltfronten anrücken.
Bei der Anreise zog noch eine letzte Störung durch, die nächste Front wurde erst zum Abend erwartet. Dazwischen sollte es auflockern. Die Notkarspitze im Verbund mit einigen weniger bekannten Nachbargipfeln ergab eine recht interessante Rundtour.
Bei Ankunft am Ettalersattel fiel leichter Regen. Kurze Zeit später trocknete es ab. Zähe Wolkenschleier hüllten den Steilwald ein.
Seltsam im Nebel zu wandern! ... Aus ferner Erinnerung waren Zeilen von Hermann Hesse präsent. Kein Fremdkörper störte das Bild. Das Gelände zeigte sich karg in fahlen Farben. Wind und Wetter entfalteten ihre Wirkung. Für die, die sich darauf einließen, hatte der Nebelaufstieg etwas meditatives.
Am Grat zwischen Ochsensitz und Ziegelspitz kam Bewegung ins Wolkenspiel. Ein milder Wind blies Ruhe herauf, die sich auf das Innere übertrug; wir waren allein in stiller Natur.
Im Kampf Sonne gegen Nebel ließ der Durchbruch noch ein paar Stunden auf sich warten.
An diesem Tag war es kein grandioses Panorama, das begeisterte, zu Christi Himmelfahrt war es die wechselnde Lichtstimmung, die der Tour den besonderen Reiz verlieh.
Irgendwann, gut 1000 Höhenmeter später hockten wir in einer windgeschützten Mulde unter dem Gipfel der Notkarspitze. Von großer Euphorie war am Gipfel wenig zu spüren, gleichwohl nahmen die, die Antennen für die Botschaft der Berge haben, starke Impressionen mit nach hause.
Nebelfahnen zerrten am Grat. Der Wind staute, riss auf, räumt weg, weitete Sichten, schob Fenster zu.
Ein Latschenrücken gab die logische Route vor. Es folgen Brünstelkopf und Brünstelkreuz. Teils gab es nur leichte Trittspuren; die weite Runde wird wohl auch sonst wenig begangen. Die Ammergauer wirkten an diesem Tag ursprünglich und verlassen.
Der Abstieg endete im Gießenbach. Im Bachbett ging es über Stock und Stein, - eine nette Lektion zum Thema Trittschulung mit und ohne Gehhilfen.
Wieso geht die TdM bei diesem Wetter auf Tour? - Es geht bei der TdM nicht nur um das unterwegs sein, sondern um das gemeinsame Erleben. Es ist die Leidenschaft für das alpine unterwegs sein, wozu eben auch das Bergwandern dazugehört.
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