November Blues?
Lichtthearpie aus der Naturapotheke
Die Anwendung lautete: Scheibenwand - Bauernwand - Sonnenwand, Nebenwirkungen nicht ausgeschlossen
An der Bergstation der Kampenwandbahn ging es gleich nach links. Spuren leiten in eine Latschengasse. Man stößt auf einen nicht markierten, aber gut erkennbaren Pfad. Das Steigen ging immer wieder flüssig in leichte Kraxelei über. Es machte Laune.
Am ersten Sattel ist der Abzweig zum Gipfelkreuz der Scheibenwand.
Mitte November sind die Schatten lang. Für uns lachte die Sonne am blauen Himmel. Im Tal lag die kalte Luft. Das Dauergrau hielt sich dort bis in den frühen Nachmittag. Wir hatten allen Grund zum Feixen.
Das weglose Gehen entlang der Gratkante hatte seinen Reiz. Wir fanden unseren Weg. Irgendwann zwangen Steilstufen nach links ins Almgelände.
Die Hofbauernalm war längst verlassen. Die Veranda bot uns den Platz an der Sonne.
Über den Schlechinger Wanderweg bummelten wir zurück zur Bergstation.
Das Bergrestaurant Sonnenalm war überfüllt. Den Wetterbericht hatten wohl auch andere gelesen.
Ich will mehr !!
Auf der Terrasse hätte eigentlich Schluss sein sollen. - Als Nachschlag gab es den Sonnenuntergang auf der Kampenwand, und alle ließen sich darauf ein, in der Dunkelheit abzusteigen.
Als wir aufbrachen, bewegten sich viele bereits Richtung Talfahrt. Wir waren antizyklisch unterwegs, der vermeintliche Umweg wurde zum großen Gewinn. Ab der Steinlingalm trafen wir kaum jemanden mehr.
Im Rotlicht
Flache Strahlen schufen Kontrast. Das letzte Licht brachte alle Sonnenfarben und inszenierte in den Kaisersälen ganz großes Kino.
Just in Time
Manchmal ist es zu früh, manchmal ist es spät. Und manchmal ist es genau jetzt. Wir waren zum richtigen Moment am richtigen Platz.
Im Nordwesten schob die angekündigte Kaltfront heran, das Wetter kippte noch auf der Heimfahrt.
Der Blck nach Süden war ebenso gewaltig. Wir schauen wortlos zum Horizont. Langsam verstrich die Zeit. Irgendwer sagte etwas. „Hey!“ Leise. Lächelnd. Mehr war nicht nötig.