Tour des Monats

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Tour des Monats - Mai 2018

Gut Gelaufen

Über die Grießberg-Diensthütte zum Hohen Ziegspitz

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Quasi durch die Hintertür ging es in die Ammergauer Alpen. Wir fuhren nach Grainau und dann noch ein Stück weiter zum Parkplatz an der Loisach.

Wichtig ist, hier gleich den richtigen Pfad zu erwischen. Ein Fehlstart kann die Tour vermasseln. 

Die Runde beginnt mit versteckten, nicht markierten Jägersteigen, die durch Steilwald und abschüssiges, teils felsdurchsetztes Gelände führen. Das Sahnestück ist natürlich der Steig, der meist südlich am Verbindungsgrat zwischen Rauhenstein und Ziegspitz entlangzieht. Man bewegt sich nahe an der Abbruchkante durch die Latschenzone. Bizarre Felsköpfe und -nadeln bestimmen die Kulisse.

Der Tag startete mit viel Sonne. Am Vormittag wurde es dampfig und hochsommerlich warm. Summer-Feeling, und das schon im Mai.

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Für den Nachmittag drohten Gewitter, das war klar. Wir sahen es kommen. Die, die online waren, schauten immer wieder auf das Smartphone. Die Offliner behielten den Himmel im Auge.

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Wer in die Berge geht, kann nicht allen Gefahren ausweichen. Wer kann das überhaupt im Leben?

Die Inszenierung wurde zur Machtdemonstration. - Gebirge ist keine Sportarena. 

Über Friederspitz und Schellschlicht zuckten zur Mittagszeit ein paar Blitze. Das brisante Theater spielte in trügerischer Ferne.

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Die Spannung lag in der Luft. Schwere Tropfen klatschen runter. Wir verließen den Gipfel ohne Panik.

Aber dann, nur eine Minute später sahen wir: Strom ist Yellow.
Im Gipfelbereich schlug ein lichtgelber Blitz ein. Gigantischer Donner folgte in Echtzeit.

Einige erwischte ein kräftiger Stromschlag. Der Abstieg wurde von jetzt auf gleich zum elektrisierenden Thriller. Wir waren nicht mehr Zuschauer, sondern mittendrin.

Es folgten noch 2 oder 3 Blitze, schon war das eigentliche Gewitter vorbei, nun setzte Regen ein.

Glück gehabt! Vielen war klar, die Tour hätte ganz übel enden können. Es bestanden ganz gute Chancen, gleich schon im ersten Tagesordnungspunkt der nächsten Hauptversammlung namentlich verlesen zu werden …

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Wir blieben cool und ließen uns nicht wirklich nass machen.

Noch ehe Regensalven runterpeitschten, fanden wir ein trockenes Plätzchen unter einem Latschendach und duckten uns, so gut es eben ging, in den Regenschatten. Und als dann die Hagelkörner auf den Biwaksack prasselten, hatten wir allen Grund zum Feixen.

 

Die Lehre: Bagatellisiert die Gewittergefahr nicht. Drohen Gewitter, dann im Westalpenstil ultrafrüh aufbrechen und früh wieder unten sein !

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